12 Mrz Berlins Top Sehenswürdigkeiten – das Brandenburger Tor
Eines der Wahrzeichen Berlins darf auf keiner Sightseeing Liste fehlen: Das Brandenburger Tor. Es ist 20,3 Meter hoch und mehr als 62 Meter breit. Die Spitze der Quadriga mit der Siegesgöttin Viktoria erreicht sogar eine Höhe von 26 Metern. Das Tor am Pariser Platz stand bis zum Mauerfall direkt an der Grenze zwischen Ost- und Westberlin und ist daher heute vor allem Symbol für das wiedervereinte demokratische Deutschland.
Das Brandenburger Tor und seine bewegte Geschichte
Zwischen 1788 und 1791 erbaut hat das Tor eine bewegende Geschichte hinter sich denn es ist das einzige noch erhaltene von ehemals 18 Stadttoren in Berlin. An dem Platz an dem heute das Brandenburger Tor steht gab es früher nur einen Erdwall. Als ersten Bau gab es dort einen Durchbruch mit einer Zugbrücke. Bis daraus aber der Touristenmagnet von heute wurde, war es noch ein langer Weg. Das erste Tor das 1734 hier entstand war als Stadttor in der Zollmauer an der Straße nach Brandenburg an der Havel gebaut worden. Hier wurde der Zustrom in die Stadt reguliert und die Zollgebühren eingetrieben.
Friedrich Wilhelm II. wollte dann Ende des 18. Jahrhundert seine Herrschaft gebührend repräsentieren und sich als Herrscher darstellen der Preußen in ein goldenes Zeitalter bringen würde.
Deshalb sollte das alte Tor abgerissen und ein neues nach dem Vorbild der Tore der Akropolis in Athen gebaut werden. Schon damals war übrigens der gewählte Name für das Tor „Friedenstor“. Das hing damit zusammen dass Friedrich Wilhelm II eine Allianz zwischen Preußen, den Niederlanden und Großbritannien herbeigeführt hatte und eben als Friedensbringer gesehen werden wollte. Das Tor war seit jeher nach innen gerichtet, zu den Bürgern der Stadt. Außerdem sah es natürlich viel besser aus, wenn Friedrich Wilhelm II in der Stadt ankam und ein solches Tor als Schmuckstück hinter sich hatte.
Mit der Quadriga – dem Hauptschmuckwerk – sollte die Siegesgöttin Viktoria im Streitwagen und mit ihr der Frieden Einzug in Berlin halten.
Die Quadriga im Louvre
Ja, du hast richtig gelesen: die Quadriga war sogar einige Zeit im Pariser Louvre zu bewundern. Doch wie kam sie dorthin? Das ist einfach erklärt: Als Napoleon 1806 durch das Brandenburger Tor nach Berlin einzog, wollte er gern einige Kunststücke für seine eigene Sammlung im Musée Napoleon – dem heutigen Louvre – mitnehmen. Die Quadriga erschien ihm ausgezeichnet dafür. Und so wurde sie im Dezember 1806 abmontiert, in Einzelteile zerlegt und nach Paris transportiert. Dort musste sie zunächst aufwändig restauriert werden und wurde dann im Louvre ausgestellt.
Erst 5 Jahre später, als die preußische Armee in Paris einmarschierte, holte sich Preußen seine Quadriga zurück. Bei der anschließenden erneuten Restaurierung bekam die Viktoria ein neues Siegeszeichen: einen von Karl Friedrich Schinkel entworfenen Eichenkranz mit einem Eisernen Kreuz und Preußenadler.
Von der ursprünglichen Quadriga ist heute nur noch ein Pferdekopf übrig, den du im Märkischen Museum bewundern kannst. Das Brandenburger Tor schmückt eine Nachbildung.
Das Brandenburger Tor nach dem zweiten Weltkrieg
Zu Zeiten des Nationalsozialismus wurde das Brandenburger Tor vor allem als Parteisymbol glorifiziert. Zahlreiche Aufmärsche der Wehrmacht fanden hier statt und Militärfahrzeuge fuhren hindurch.
Den zweiten Weltkrieg überstand das Tor zwar, wurde aber von Panzerschüssen und Gewehrkugeln so stark zerstört, dass es bis 1957 wieder restauriert werden musste.
Nach der Aufteilung Berlins unter den Siegermächten, stand das Brandenburger Tor unmittelbar auf der Grenze zwischen dem Britischen und dem Sowjetischen Sektor und somit auf dem von der SED-Regierung als „antifaschistischen Schutzwall“ bezeichneten innerdeutschen Grenzstreifen. Als ab 1961 die Mauer gebaut wurde, führte diese unmittelbar vor dem Brandenburger Tor vorbei, ein Durchqueren des Tors war damit für 28 Jahre unmöglich.
Das Brandenburger Tor als Symbol der Einheit
Am 12. Juni 1987 sprach hier der damalige US-Präsident Ronald Reagan die berühmten Sätze: „Mr. Gorbatschev, open this gate! Mr. Gorbatschev, tear down this wall!“ („Herr Gorbatschow, öffnen Sie dieses Tor! Herr Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer ein!“ – Ronald Reagon).
Am 22. Dezember 1989 war es dann soweit: während der Wendezeit wurde das Brandenburger Tor unter dem Jubel tausender Menschen wieder geöffnet. Nur einige Wochen zuvor, im November des gleichen Jahres entstanden die berühmten Bilder ausgelassen feiernder Menschen auf der Mauer vor dem Tor.
Durch diese Bilder, die um die Welt gingen, ist das Brandenburger Tor bis heute das Symbol der Deutschen Einheit schlechthin. In seiner Nähe befinden sich zahlreiche internationale Botschaften, Souvenirgeschäfte, Cafés und Museen. Die Durchfahrt durch das Tor ist inzwischen verboten und das Tor wird nachts durch eine besonderes Lichtkonzept besonders herausgestellt.
Silvesterfeier, Fanmeile und noch mehr Party am Brandenburger Tor
Allein zur alljährlichen Silvesterparty am Brandenburger Tor reisen jedes Jahr hunderttausende Menschen aus ganz Deutschland an um gemeinsam das neue Jahr mit Live-Musik und einem spektakulären Feuerwerk zu begrüßen.
Alle 4 Jahre zur Fußball-Weltmeisterschaft wird hier die offizielle Fanmeile auf der Straße des 17. Juni eingerichtet. Insgesamt 7 Großbildmonitore übertragen die Spiele auf dem rund 72.000 Quadratkilometer großen Gelände, rund 350.000 Fußballfans fiebern hier mit ihren Mannschaften mit. Natürlich wurde hier auch die Deutsche Fußball-nationalmannschaft nach dem Sieg der Weltmeisterschaft im Jahr 2014 von hunderttausenden Besuchern in Empfang genommen.
Jedes Jahr im Herbst dagegen geht es beschaulicher zu am Brandenburger Tor: anlässlich des Festival of Lights wird das Tor in bunten Farben angestrahlt, wenn mehrere Künstler aus aller Welt ihre Lichtinstallationen im Zusammenspiel mit Musik zeigen.
Außerdem finden am Brandenburger Tor jedes Jahr verschiedene Läufe statt, die hier enden. Der größte unter ihnen ist wohl der Berlin Marathon, bei dem rund 44.000 Läufer an den Start gehen.
In der Nähe vom Brandenburger Tor
Direkt am Brandenburger Tor schließt sich der Pariser Platz an. Hier befindet sich unter anderem die Botschaft der Vereinigten Staaten und auch das berühmte Hotel Adlon. Rechts und links im Brandenburger Tor selbst gibt es noch einen Raum der Stille und im Torhaus der anderen Seite die Berlin Tourist Info.
Nur 5 Minuten Fußweg entfernt vom Brandenburger Tor stößt du schon auf den Reichstag. Das imposante Gebäude hat nicht nur äußerlich einiges zu bieten, sondern hier kannst du den Parlamentariern beim Arbeiten zusehen. Die gläserne Kuppel lässt dich außerdem einen tollen Ausblick über Berlin genießen. Wenn du mehr über den Reichstag erfahren willst lies doch unseren Artikel dazu.
Gleich neben dem Reichstag schließt sich das Regierungsviertel mit Kanzleramt, Paul-Löbe-Haus und Marie-Elisabeth-Lüders-Haus an. Ein Bummel entlang des so genannten Band des Bundes lässt dich den symbolischen Brückenschlag zwischen den ehemals geteilten Stadthälften spüren.
Gehst du vom Brandenburger Tor aus in südliche Richtung gelangst du zum Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Die 2711 Stehlen aus denen das Denkmal besteht, sollen an die mehr als 6 Millionen Juden erinnern, die während des Holocaust von den Nationalsozialisten ermordet wurden.
Natürlich kannst du dich aber auch für einen Bummel über die Straße „Unter den Linden“ entscheiden, die direkt von Brandenburger Tor startet. Die Prachtstraße hält zahlreiche historische Gebäude bereit: von der Humboldt Universität, über die neue Wache, die Staatsoper, dem Kronprinzenpalais bis hin zur Museumsinsel gibt es hier viel zu entdecken.
Wußtest du eigentlich…
… dass das Brandenburger Tor 20,3 Meter, hoch ist? Bis zur Spitze der Quadriga sind es sogar 26 Meter.
… dass die Oberfläche der Quadriga insgesamt 223 Quadratmeter beträgt?
… dass das Tor 62,5 Meter breit ist und 11 Meter tief?
… dass die mittlere Tordurchfahrt 5,65 Meter breit ist?
… dass die Säulen 13,5 Meter hoch sind und an der Basis einen Durchmesser von 1,73 Meter haben?
… dass sich die Kosten der jährlichen Instandsetzung der Quadriga auch 200.000 € belaufen?
ADRESSE:
Pariser Platz, 10117 Berlin
SO KOMMST DU HIN:
S Bahn S1, S2, S25, S26 bis Brandenburger Tor
U55 bis Brandenburger Tor
Bus 147 und Bus 100 bis S+U Bahnhof Brandenburger Tor
TICKETS & ÖFFNUNGSZEITEN:
Das Brandenburger Tor ist ein öffentliches Gebäude und daher rund um die Uhr geöffnet und zudem kostenfrei.