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Die ganze Stadt zu Füßen – der Fernsehturm Berlin

Berliner Fernsehturm

Die ganze Stadt zu Füßen – der Fernsehturm Berlin

Aus einer riesigen Silberkugel in über 200 Metern Höhe Berlin von oben bestaunen, im Drehrestaurant während des Mittagessens einen 360 Grad Blick genießen und in der 60er Jahre Bar Currywurst und Champus genießen während du auf die Dächer Berlins schaust – Der Berliner Fernsehturm gehört nicht nur zum Sightseeing in Berlin einfach dazu, sondern zeigt dir auch einiges, was du gesehen haben musst.

Will man Berlin entdecken gehört der Besuch des „Telespargels“ einfach dazu. So nennen wir Berliner den TV Turm, der zwischen 1965 und 1969 gebaut wurde. Mit seinen 368 Metern Höhe ist er das höchste Bauwerk Deutschlands. Charakteristisch ist seine riesige Silberkugel, die auf 200 Metern Höhe montiert ist und an den sowjetischen Satelliten „Sputnik“ erinnern soll.

Mehr als 1 Millionen Touristen besuchen jedes Jahr den Turm.

 

Der Fernsehturm Berlin –geschichtsträchtiges Prestigeobjekt

Dabei kannst du hier nicht nur Berlin von oben sehen, sondern auch ein top erhaltenes Denkmal der ehemaligen DDR bestaunen.

Gebaut um den Westen zu beeindrucken und zu übertrumpfen, war der Fernsehturm in der ehemaligen DDR ein durchaus wichtiges Bauwerk: Ende der 60er Jahre wurde dringend eine lückenlose Abdeckung des DDR Gebietes mit Rundfunksendern benötigt. Heute steht der Fernsehturm in Berlin Mitte, aber eigentlich sollte der „Protzstengel“ zuerst in den Müggelbergen gebaut werden.  Nachdem man dort einen Teil des Sockels bereits fertig gebaut hatte, stellte man allerdings fest, dass der Turm dort direkt in der Einflugschneise des Schönefelder Flughafens gestanden hätte. So entschied sich das DDR Regime, den Fernsehturm an seinen heutigen Standort in Berlin Mitte zu bauen. Hier wurde er zum Prestigeobjekt und zum Aushängeschild für Leistungsfähigkeit und Stärke des sozialistischen Systems.

Als eines der größten Bauprojekte der DDR sollte der Fernsehturm Berlin bald in aller Munde sein. Man war so stolz auf ihn, dass dieser überall zu sehen war: in Kinderzeitschriften, auf Plakaten, auf Medaillen und sogar auf Briefmarken.

In West- Berlin dagegen wurde der Fernsehturm als „des Papstes Rache“ verspottet, was auch daran lag, dass die Sonne auf der Metallkugel in Form eines Kreuzes reflektiert wird.

Trotzdem wurde der Fernsehturm schon bald nach dem Mauerfall zum Wahrzeichen Berlins und ist heute aus der Berliner Skyline nicht mehr weg zu denken.

 

Der Fernsehturm heute

Wenn du die Möglichkeit hast, fahr hoch auf die Aussichtsplattform in 203 Metern Höhe. Die 2 Fahrstühle sausen mit einer Geschwindigkeit von 6 Metern pro Sekunde nach oben. Nach 38 Sekunden bist du am Ziel und kannst bei gutem Wetter bis zu 70 km weit sehen.

Von hier aus werden heute 31 Fernsehsender und dazu mehrere Duzend Radio-, Mobilfunk- und Richtfunkprogramme ausgestrahlt. Die Räumlichkeiten dafür befinden sich über dem Café. Auch eine Wetterwarte des Deutschen Wetterdienstes ist in der Kugel untergebracht.

Als der Fernsehturm 1965 eröffnet wurde ging hier ein zweiter DDR – Kanal und auch das Farbfernsehen für den Osten ging an den Start.

Ansonsten wurde bis heute auch im Inneren des Fernsehturms der Ost-Charme beibehalten. Der denkmalgeschützte 60er Jahre Stil versetzt dich ein Stück in die DDR zurück.

Eine Etage höher, auf 207 Metern befindet sich das Restaurant. Das Highlight: die Plattform des Restaurants, auf der die 40 fest installierten Tische stehen, dreht sich. So erlebst du ein 360 Grad Panorama von Berlin während du isst. Zu DDR Zeiten musste man übrigens – sobald eine Drehung vorbei war – den Tisch für die nächsten Gäste frei machen. Heute kann man sitzen so lange man möchte und die Geschwindigkeit der Drehungen kann auf 30 oder 60 Minuten eingestellt werden. Rund 1.500 Besucher speisen hier jeden Tag. Auf der Speisekarte stehen Berliner Klassiker wie Currywurst oder Kartoffelsuppe aber auch internationale Gerichte wie Burger oder Rinderrouladen. Dabei ist die Essenzubereitung gar nicht so einfach: aus Sicherheitsgründen werden alle Speisen im Fuße des Turms zubereitet und dann nach oben gefahren.

In ein ganz besonderes Licht getaucht wird der Fernsehturm jedes Jahr zum Festival of Lights. Mal einfach nur in bunten Farben, mal mit Portraits von Menschen aus der ganzen Welt zum Motto „Lights of freedom“ angestrahlt – so bietet sich im Oktober noch einmal ein ganz anderes Fotomotiv.

In ein ganz anderes Gewand hüllte die Deutsche Telekom den Fernsehturm im Jahr 2006: anlässlich der Fußball WM ließ das Unternehmen die Kugel in ihre Logofarbe Magenta tauchen. Die Beklebung als Fußball führten Industriekletterer aus, die dafür ganze 5 Monate brauchten.

Selbst einen Weltrekord gab es hier schon: der Österreicher Rupert Hirner sprang hier an einem Bungeeseil aus 260 Metern Höhe in die Tiefe. Im Jahr 2009 verkleidete man den Schaft des Turms mit beschriftetem Vinyl – der längsten Liebesbotschaft der Welt.

 

In der Nähe vom Berliner Fernsehturm

Rund um den Fernsehturm gibt es aber noch mehr zu entdecken. Gleich an seinem Fuß schließt sich eine Grünfläche mit Wasserspielen an, die vom Berliner Senat „sozialistische Zentrumsfläche“ getauft wurde. Hier steht auch der neobarocke Neptunbrunnen – ein tolles Fotomotiv mit Fernsehturm im Hintergrund. Begrenzt wird der Platz auf der einen Seite von der Marienkirche, der ältesten Kirche Berlins auf der einen und dem Roten Rathaus auf der anderen Seite.

Auf der anderen Seite des Fernsehturms schließt gleich der Alexanderplatz an – mit täglich rund 360.000 Passanten einer der beliebtesten Plätze Europas. Zeitgleich mit dem Fernsehturm wurde hier das 125 Meter hohe Hotel „Interhotel Stadt Berlin“ (heute Park Inn) fertig gestellt – zu Ostzeiten vor allem Unterkunft für Delegationen des Warschauer Paktes. Gleich davor findest du den Brunnen der Völkerfreundschaft – von uns Berlinern auch liebevoll „Nuttenbrosche“ genannt, weil hier zu Ost Zeiten leichte Mädchen auf reiche West-Kundschaft warteten.

Die Weltzeituhr zeigt nicht nur die aktuelle Uhrzeit in 146 Orten an sondern ist auch ein beliebter Treffpunkt und Ausgangspunkt für Stadterkundungen.

Karte: In der Nähe vom Fernsehturm Berlin

Lad dir hier die Karte als pdf mit Entfernungsangaben runter: Karte_in_der_Nähe_vom_Fernsehturm

 

Wußtest du eigentlich…

… dass im Fernsehturm 7.900 Kubikmeter Beton und 3.450 Tonnen Stahl verbaut sind?

… dass die maximale Besucherzahl in der Kugel 320 Gäste sind?

… dass in der Restaurantetage und der Aussichtsplattform 4 Mal pro Jahr die Fenster durch Höhenkletterer geputzt werden?

… dass der Fernsehturm pro Jahr rund 1,2 Millionen Besucher hat?

… dass der Durchmesser der Kugel 32 Meter beträgt und ihr Gewicht bei 4.800 Tonnen liegt?

… dass die Bauzeit der Kugel 11 Monate betrug und sie aus 140 vormontierten Einzelteilen am Boden zusammen montiert und dann oben auf dem Schaft befestigt wurde?

… dass der Fernsehturm 26.000 Tonnen wiegt?

… dass sein Sendegebiet 20.000 Quadratkilometer umfasst?

… dass der Bau des TV Turms 132 Millionen DDR Mark kostete und damit 4 mal so teuer wie geplant war?

… dass seine Architekten Herrmann Henselmann, Jörg Streitparth, Fritz Dieter, Günter Franke und Werner Ahrendt heißen?

… dass die Treppe im Schaft des Turm 986 Treppenstufen hat?

… dass der Turm bis 6 Meter unter den Boden hinein ragt?

… dass der Fernsehturm insgesamt 7 Etagen hat, von denen aber nur die Besucheretagen Fenster haben?

… dass seine Bauzeit über 4 Jahre betragen hat?

ADRESSE:

Panoramastraße 1A, 10178 Berlin
www.tv-turm.de

SO KOMMST DU HIN:

S3, S5, S7, S9 bis S- und U-Bahnhof Alexanderplatz

U2, U5, U8 bis S- und U-Bahnhof Alexanderplatz

M2, M4, M5, M6 bis S- und U-Bahnhof Alexanderplatz

Bus: M48, 100, 200, N42 bis S- und U-Bahnhof Alexanderplatz / Memhardstraße oder Bus 248 bis S- und U-Bahnhof Alexanderplatz / Grunerstraße

TICKETS:

Aussichtsplattform: Erwachsene ab 16,50€, Kinder ab 9,50€, Kinder unter 4 Jahren frei, Für Studenten gibt es 20 % Rabatt
Tickets ohne Wartezeit an Kasse und Einlass ab 22,50 € für Erwachsene und 13,00 Euro für Kinder
Tipp: Reserviere deine Tickets am besten schon vorher – gerade in den Sommerferien können hier lange Wartezeiten entstehen. Mit vorreservierten Tickets kannst du an der Warteschlange vorbei gehen.
Fensterplätze im Restaurant: Erwachsene 25,50€, Kinder: 16,00€
Innenring im Restaurant: Erwachsene: 22,50€, Kinder: 13,00€

ÖFFNUNGSZEITEN:

März – Oktober: 09:00 Uhr – 24:00 Uhr
November – Februar: 10:00 Uhr – 24:00 Uhr

Rollstuhlfahrer und Personen mit Gehbehinderung können den Fernsehturm leider nicht besuchen, da sie im Ernstfall den Turm nicht ohne fremde Hilfe verlassen könnten. Auch Kinderwagen und große Gepäckstücke werden nicht zugelassen.

Ines
ines@berlin-city-game.com

Ich liebe Berlin! Als eine der wenigen waschechten Berliner möchte ich dir meine Stadt zeigen. In Ost-Berlin geboren und aufgewachsen schreibe ich hier nicht nur über die typischen Sehenswürdigkeiten Berlins sondern auch über die Berliner Mauer und vielleicht nicht so offensichtliche aber dennoch spannende Orte in der Stadt. Komm mit auf die Reise nach Berlin und lass uns gern einen Kommentar da!