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Tipps für ein perfektes Wochenende in Berlin

Flohmarkt Boxhagener Platz

Tipps für ein perfektes Wochenende in Berlin

Titelbild: ©visitBerlin Foto: Dagmar Schwelle 2016

Du hast nur ein Wochenende Zeit und möchtest die ganze Stadt sehen? Dann bist du hier genau richtig. Wir haben dir ein Berlin-Programm für zwei Tage zusammengestellt. Tag eins, also der Samstag, wird der Sightseeing-Tag. An diesem Tag siehst du die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Berlin. Du kannst die gesamte Strecke zu Fuß gehen und so gleich auch den Flair der Stadt miterleben.

Weil Sehenswürdigkeiten besichtigen alleine dir aber nun einmal nicht das komplette Bild von Berlin vermittelt, zeigen wir dir am zweiten Tag, dem Sonntag, Berlin von einer anderen Seite. Du tauchst in die jüngere Geschichte der Stadt mit ihrer Teilung ein und entdeckst dazu die eine oder andere Ecke, die nicht in jedem Reiseführer steht. Am zweiten Tag kannst du auch vieles zu Fuß erreichen, einmal haben wir aber eine Bahnfahrt dabei.

Also dann… Los geht´s!

 

Tag 1: Samstag in Berlin

 

Der Fernsehturm Berlin

Deine Berlin-Tour startet am Berliner Fernsehturm. Der 368 m hohe Turm ist aus keiner Skyline Berlins wegzudenken. Der Turm wurde im Jahr 1969 nach vier Jahren Bauzeit eröffnet und sollte damals natürlich die Stärke und  Überlegenheit der DDR gegenüber dem Westen demonstrieren. So erhielt er auch seine Spitznamen wie „Protzstengel“ oder „Imponierkeule“.

In 200 m Höhe befindet sich eine Aussichtsplattform, eine Etage darüber findest du sogar ein Restaurant. Willst du zur Aussichtsplattform gelangen, bringt dich einer der zwei Besucherfahrstühle mit einer Geschwindigkeit von 6 m/s nach oben. Hier kannst du nicht nur einen tollen 360° Blick über Berlin genießen, sondern hast auch verschiedene Schautafeln, die dir bei der Orientierung helfen.

Solltest du gerade Hunger haben, können wir dir einen Besuch im Restaurant eine Etage weiter oben ans Herz legen. Die Plattform mit den 40 Tischen im Restaurant dreht sich genau einmal um ihre Achse in 1 Stunde. So hast du in 1 Stunde die ganze Stadt einmal gesehen.

Der Berliner Fernsehturm wiegt übrigens insgesamt rund 26.000 t, allein die Kugel hat schon ein Gewicht von 4800 t. Heute werden von hier aus 31 Fernsehsender und mehrere Dutzend Radio-, Mobilfunk- und Richtfunkprogramme ausgestrahlt.

Adresse, Öffnungszeiten und Tickets

Adresse

Panoramastraße 1A, 10178 Berlin

Öffnungszeiten:

März – Oktober: 09:00 Uhr – 24:00 Uhr

November – Februar: 10:00 Uhr – 24:00 Uhr

Tickets für den Fernsehturm:

Aussichtsplattform: Erwachsene ab 16,50€, Kinder ab 9,50€, Kinder unter 4 Jahren frei, Für Studenten gibt es 20 % Rabatt

Tickets ohne Wartezeit an Kasse und Einlass ab 22,50 € für Erwachsene und 13,00 Euro für Kinder

Die Hackeschen Höfe

Fußweg: 850 m, 11 Minuten

Nach gut 10 Minuten zu Fuß erreichst du die Hackeschen Höfe. Die acht Höfe wurden nach der Wende im Jahr 1993 für 80 Millionen DM restauriert. Sie stehen seit 1972 unter Denkmalschutz. Die Hackeschen Höfe sind ein tolles Beispiel für die Stadtarchitektur zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Damals wurden die Höfe für eine Mischung aus Büros, Gewerbe, Stockwerkfabrik und Wohnungen genutzt. Damals siedelte sich hier vor allem die Bekleidungsindustrie an. Jeder Hof hatte eine andere Funktion: der erste Hof zum Beispiel wurde ausschließlich für kulturelle Zwecke genutzt, die Höfe danach gewerblich und die hintersten Höfe für Wohnungen.

Heute findest du hier rund 40 Gewerbebetriebe wie Kultureinrichtungen, Kinos, Cafés, Geschäfte und natürlich Wohnungen. Auch rings herum um die Hackeschen Höfe findest du zahlreiche Bars und Clubs.

Adresse, Öffnungszeiten und Tickets

Adresse

Rosenthaler Straße 40-41, 10178 Berlin

Öffnungszeiten und Tickets:

Die Hackeschen Höfe sind durchgehend geöffnet und kostenfrei zugänglich.

Die Museumsinsel

Fußweg: 750 m, 9 Minuten

Zur Museumsinsel gehören insgesamt fünf Museen: das Alte Museum, das Neue Museum, die Alte Nationalgalerie, das Bode-Museum und das Pergamonmuseum. Die Museumsinsel ist dabei einer der bedeutendsten Museumskomplexe ganz Deutschlands und wurde im Jahr 1999 in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen.

Zu verdanken haben wir diesen Museumskomplex König Friedrich Wilhelm III. Der wollte im Jahr 1810 eine öffentliche, gut gewählte Kunstsammlung errichten. 1822 legte Karl Friedrich Schinkel seine Pläne dafür vor und 1930 wurde dann nach sieben Jahren Bauzeit das erste Museum eröffnet. Das Alte Museum war Preußens erstes öffentliches Museum. Nach und nach folgten dann 1859 das neue Museum, 1876 die Nationalgalerie, 1904 das heutige Bodemuseum und 1930 entstand dann das Pergamonmuseum.

Am bekanntesten ist sicherlich der Pergamonaltar im Pergamonmuseum. Aber auch eine der schönsten Skulpturen der Welt befindet sich hier auf der Museumsinsel: die Büste der Nofretete findest du im Neuen Museum. Nofretete war übrigens die Frau des Königs Echnaton, der alle Götter bis auf den des Lichts abschaffen ließ um so selbst mehr Macht zu haben.

Im Zweiten Weltkrieg wurden dann fast 70 % der Museen auf der Museumsinsel zerstört. Die Sanierungsarbeiten waren sehr aufwendig und zogen sich bis 1987 hin. Nach der Wiedervereinigung wurde die erneute Sanierung der Museumsinsel beschlossen, woraus sich der Masterplan Museumsinsel ergab. Dieser sieht vor, alle Gebäude zu sanieren und die Gebäudetechnik an die heutige Zeit anzupassen. Im Jahr 2019 wurde die James Simon Galerie eröffnet. Sie ist das neue Besucherzentrum der Museumsinsel und ein Teil des Masterplans um die einzelnen Gebäude auch baulich zu einem Museumskomplex zusammenzufassen.

©visitBerlin Foto: Wolfgang Scholvien

Adresse, Öffnungszeiten und Tickets

Adresse

Die Museumsinsel beginnt hinter dem Lustgarten am Spreeufer.

Öffnungszeiten und Tickets:

Jedes der 5 Museen hat seine eigenen Öffnungszeiten. Diese kannst du hier nachsehen.

Der Gendarmenmarkt

Fußweg: 1 km, 13 Minuten

Der Gendarmenmarkt gilt als der schönste Platz Berlins – und das ist er sicherlich auch. Ende des 17. Jahrhunderts siedelten sich hier viele französische Einwanderer an, da ihnen von König Friedrich I. der Schutz der Bürgerrechte und ihrer Religionsfreiheit zugesichert wurde. Der König wies darauf hin der lutherischen und auch der französisch reformierten Gemeinde jeweils eine Seite des Platzes für den Kirchenbau zu. So entstand im Norden die französische Friedrichstadtkirche und im Süden die deutsche Kirche. Das Schauspielhaus kam 1821 dazu und wurde von Karl Friedrich Schinkel geplant. 1990 wurde es dann in Konzerthaus Berlin umbenannt. Davor findest du das Denkmal für Friedrich Schiller, welches im Jahr 1871 nach zwölf Jahren Bauzeit fertiggestellt wurde. Die Frauenfiguren um Friedrich Schiller herum zeigen seine Schaffensgebiete: es gibt die Lyrik mit einer Schwanenhalsharfe, die Tragödie mit einer Maske, die Philosophie und die Geschichte. Erst viel später erhielten die beiden Kirchen ihre noch heute charakteristischen Kuppeln.

Im Französischen Dom findest du heute das Hugenottenmuseum und im unteren Teil des Gebäudes die französische Friedrichstadtkirche. Im deutschen Dom befindet sich eine Ausstellung über die Entwicklung der parlamentarischen Demokratie in Deutschland.

Außerdem findet hier auf dem Gendarmenmarkt jedes Jahr das Klassik Open Air statt und zur Weihnachtszeit gibt es hier einen wahnsinnig romantischen Weihnachtsmarkt.

Adresse, Öffnungszeiten und Tickets

Adresse

Gendarmenmarkt, 10117 Berlin

Öffnungszeiten und Tickets:

Der Gendarmenmarkt ist ein öffentlicher Platz und somit immer geöffnet und kostenfrei zugänglich.

Der Checkpoint Charlie

Fußweg: 800 m, 10 Minuten

Jetzt wird es Zeit zu entdecken, was Berlin so einzigartig macht. 28 Jahre lang zog sich eine Mauer mitsamt einem breiten Grenzstreifen durch die ganze Stadt und teilte Ost und West voneinander. Und hier am Checkpoint Charlie gab es 28 Jahre lang einen Grenzübergang für Diplomaten, Ausländer und Alliierte um von West nach Ost-Berlin und zurück zu gelangen. Der Checkpoint Charlie ist der bekannteste Grenzübergang Deutschlands und wurde nach dem dritten Buchstaben des amerikanischen Buchstabieralphabets benannt. Unvergessen sind die Bilder von 1961, als sich hier sowjetische und amerikanische Panzer gefechtsbereit gegenüberstanden.

Außerdem ereigneten sich hier auch spektakuläre Fluchtversuche. So floh hier zum Beispiel der Fotograf Horst Beyer. Der arbeitete damals im Osten als Fotograf für die Berliner Zeitung und sollte am zwölften Jahrestag der DDR Fotos von der Berliner Mauer schießen. Dafür engagierte er ganz systemgetreu die Mädels vom SV Rotation, die den Grenzsoldaten Blumen zu ihrem Ehrentag überreichen sollten. Während er die Bilder schoss und alle Beteiligten so geschickt beschäftigte, schlich sich der Fotograf immer mehr in Richtung Grenze. Dann ergriff er die Gelegenheit beim Schopfe und rannte über die Demarkationslinie nach Westberlin.

1986 bretterte hier ein junger Mann mit seiner Frau und dem acht Monate alten Baby in einem Lkw einfach durch die Grenze. Ein anderer raste einige Jahre zuvor in einem sehr flachen Sportwagen einfach unter dem Schlagbaum an der Grenze hindurch.

Aber leider sind nicht alle Fluchten hier so glimpflich ausgegangen. 1962 wurde an dieser Stelle der 18-jährige Lehrling Peter Fechter bei seinem Fluchtversuch erschossen. Er verblutete in 50 qualvollen Minuten vor den Augen aller. Heute siehst du hier gleich in der Nähe ein Denkmal für Peter Fechter.

Am Checkpoint Charlie kannst du heute eine originalgetreue Nachbildung der damaligen Kontrollbaracke mit den Sandsäcken sehen, die originale Baracke wurde nach der Wende abgerissen.

Adresse, Öffnungszeiten und Tickets

Adresse

Friedrichstraße 43 – 45, 10117 Berlin

Öffnungszeiten und Tickets:

Kein Eintritt, keine Öffnungszeiten, einfach hingehen, wann du Lust hast.

Das Brandenburger Tor

Fußweg: 1,5 km, 20 Minuten

Jetzt folgt ein längerer Fußmarsch bis zum Brandenburger Tor. Solltest du noch etwas Zeit haben und gut zu Fuß sein kannst du hier auch einen Abstecher zum Potsdamer Platz machen. Das wäre dann ein ca. 600 m längerer Fußweg.

Am Brandenburger Tor angekommen siehst du eines der bekanntesten Berliner Wahrzeichen. Heute ist es das Symbol des freiheitlich-demokratischen wiedervereinigten Deutschlands. Das Brandenburger Tor kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Sogar die Quadriga wurde schon einmal von Napoleon für seine Kunstsammlung in Paris gestohlen. Fünf Jahre später brachten sie die Preußen aber wieder zurück. Am meisten verbunden wird das Brandenburger Tor aber mit der Mauer und der Wiedervereinigung Deutschlands. Denn bis zum Fall der Mauer stand es unmittelbar an der Grenze zwischen Ost- und West-Berlin. 28 Jahre lang konnte es weder von Westen noch von Osten her durchquert werden. Aus dieser Zeit gibt es auch so berühmte Zitate wie das vom damaligen US-amerikanischen Präsident Ronald Reagon, das er 1987 anlässlich seines Berlin-Besuchs vor dem Brandenburger Tor sprach: „Herr Gorbatschow, öffnen Sie dieses Tor“ Herr Gorbatschow, reissen Sie diese Mauer ein!“

Als am 9. November 1989 die Mauer über Nacht dann tatsächlich viel, entstanden hier die berührenden Bilder wild feiernder Menschen, die auf der Mauer tanzten und ihr Glück kaum fassen konnten. Am 22. Dezember des gleichen Jahres wurde das Brandenburger Tor unter dem Jubel von mehr als 100.000 Menschen wiedereröffnet.

Mehr zum Brandenburger Tor findest du hier.

Adresse, Öffnungszeiten und Tickets

Adresse

Pariser Platz, 10117 Berlin

Öffnungszeiten und Tickets:

Das Brandenburger Tor ist ein öffentlich zugängliches Tor und daher kostenfrei und jederzeit geöffnet.

Reichstag und Regierungsviertel

Fußweg: 500 m, 7 Minuten

Der Berliner Reichstag darf natürlich auf keiner Sightseeing-Liste von Berlin fehlen. Der Reichstag wurde 1894 nach zehn Jahren Bauzeit eröffnet. Er war der Reichstag des Deutschen Kaiserreiches und der Reichstag der Weimarer Republik. Anfangs war er sogar der Reichstag des Deutschen Reiches. Bis zur berühmten Nacht des 28. Februar 1933, als während des bekannten Reichstagsbrandes der Plenarsaal und die umliegenden Räume komplett ausbrannten. Bis heute ist die Schuldfrage ungeklärt und bietet viel Raum für Spekulationen. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Reichstag mit seinen zugemauerten Fenstern als Luftschutzbunker genutzt und 1945 während der Schlacht um Berlin von der Roten Armee eingenommen. So entstand das berühmte Foto von Jewgeni Chaldej auf dem die Sowjet-Flagge auf dem Berliner Reichstag gehisst wird.

Als Berlin geteilt war, stand das Brandenburger Tor im britischen Sektor und die Mauer verlief unmittelbar an seiner Ostseite. Daher wurde es in dieser Zeit nicht genutzt. Nach der deutschen Wiedervereinigung fand am 4.10.1990 die erste Sitzung des Deutschen Bundestages im wiedervereinigten Deutschland im Reichstag statt. 1991 dann wurde der Reichstag grundlegend umgestaltet und er bekam seine Glaskuppel. 1999 gab es dann die symbolische Schlüsselübergabe an den Präsidenten des Deutschen Bundestages, der seitdem hier tagt.

Heute kannst du den Reichstag kostenfrei besuchen. Hierfür musst du dich aber anmelden. Dann kannst du aber auf den geschlängelten Gängen der Reichstagskuppel den tollen Blick über Berlin genießen und den Abgeordneten bei ihrer Arbeit im Plenarsaal zuschauen.

Der Reichstag ist Teil des sogenannten „Band des Bundes“. Gleich daneben findest du weitere Gebäude des Regierungsviertels. Schlender am besten am Spreeufer entlang und schau dir unbedingt auch das Paul-Löbe-Haus, das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus und das Bundeskanzleramt an.

Adresse, Öffnungszeiten und Tickets

Adresse

Platz der Republik 1, 11011 Berlin

Öffnungszeiten:

Die Kuppel ist täglich von 08:00 Uhr bis 24:00 Uhr geöffnet, letzter Einlass um 21:45 Uhr

Das Dachgarten-Restaurant ist täglich von 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr und von 19:00 Uhr bis 24:00 Uhr geöffnet

Tickets für den Reichstag:

Kuppel und Dachterrasse können kostenfrei besichtigt werden. Allerdings ist eine Voranmeldung notwendig.

Hier am Reichstag endet dann unser erster Tag deines perfekten Wochenendes in Berlin. Du hast die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt gesehen und auch ein wenig den Flair aufsaugen können. Am Sonntag, dem zweiten Tag, zeigen wir dir die etwas andere Seite von Berlin. Du schlenderst über Flohmärkte, genießt ein leckeres Brunch-Buffet, siehst eine verrückte Karaoke-Show und lernst trotzdem noch etwas über die Berliner Mauer.

Tag 2: Sonntag in Berlin

 

Heute geht es ein wenig entspannter zu auf deinem Berlin-Wochenende und die Fußmärsche werden kürzer. Am besten startest du den Sonntag in der Simon-Dach-Straße bei einem leckeren Brunch.

Brunch in der Simon-Dach-Straße

Die Simon-Dach-Straße ist weniger als 600 m lang, hat aber rund 1900 Sitzplätze draußen in Bars und Cafés. Sonntags gibt es hier in fast jedem Café ein üppiges Brunchbuffet. Du zahlst einen Festpreis, meistens um die 15 €, und kannst dich am warmen und kalten Buffet bedienen, bis du platzt. Oft gehen Straßenmusiker von Kaffee zu Kaffee und sorgen für gute Stimmung und musikalische Unterhaltung. Du findest hier Restaurants und Bars aus allen Teilen der Welt: ob asiatisch, russisch, italienisch, mexikanisch, indisch, türkisch oder auch deutsch. Hier trifft Ur-Berliner auf Hippster, Punks treffen auf Spießer und neben dem Feinkostladen findest du Fast Food.

An der Ecke Boxhagener Straße Ecke Simon-Dach-Straße findest du das Kino Intimes. Das ist das älteste durchgehend bespielte Kino Berlins. Es wurde 1907 eröffnet. Besonders spannend ist die Fassade des Kino Intimes. Hier findest du eine wilde Mischung aus Streetart, mit Schablonen aufgesprüht, als Poster oder Sticker angeklebt und das ganze mit ständig wechselnden Motiven. Der perfekte Ort also für deine Selfies.

Halte dich aber nicht so lange hier auf, jetzt geht´s weiter zum RAW Gelände.

Adresse

Simon-Dach-Straße, Niederbarnimstraße, rund um den Boxhagener Platz in Berlin-Friedrichshain

 

Das RAW-Gelände

Fußweg: 350 m, 5 Minuten

Das RAW-Gelände ist die längste noch nicht modernisierte Industriebrache innerhalb des Berliner S-Bahn Rings. Es ist das Gelände des ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerks und heute ein Symbol für Berlins Subkultur und das bunte Nachtleben der Stadt. Du findest hier eine Skaterhalle, einen Kletterkegel, Konzerthallen, Ateliers, Galerien, Clubs, Bars und im Sommer sogar ein Open Air Kino. Sonntags gibt es hier auch einen kleinen Flohmarkt.

Wenn du im Sommer hier bist, hüpf doch mal im Haubentaucher in den Swimmingpool mitten zwischen den Fabrikhallen. Im Winter lohnt sich ein Bummel über den kleinen Weihnachtsmarkt.

Leider sind die Eigentumsverhältnisse derzeit sehr umstritten, da Teile des Geländes in privater Hand sind und andere Teile einen Verein gehören. Und natürlich sind auch hier wie fast überall in Berlin bereits Bürogebäude und neu gebaute Wohnungen geplant. Ein ganz kleiner Teil des Geländes soll allerdings für Kulturschaffende erhalten bleiben. Solange das RAW Gelände also in seiner heutigen Form besteht, solltest du einen Besuch hier nicht verpassen.

Adresse

Revaler Straße 99, 10245 Berlin

 

Die East Side Gallery

Fußweg: 1 km, 12 Minuten

Weiter geht unsere Tour über die Warschauer Brücke in Richtung der zwei markanten Türme der Oberbaumbrücke. Hier an der Kreuzung Mühlenstraße Ecke Warschauer Straße beginnt die East Side Gallery. Sie ist das längste noch erhaltene Teilstück der Berliner Mauer. Ursprünglich haben hier 118 Künstler ihre Gedanken rund um die Wiedervereinigung und die Ereignisse der Wendezeit 1989/1990 in bunten Farben an die Mauer gemalt. Im Jahr 2009 musste die gesamte East Side Gallery saniert werden. Dafür mussten die berühmten Bilder neu aufgezeichnet werden. Nicht alle der ursprünglichen Künstler waren dazu bereit, und so kannst du hier heute noch rund 100 Bilder bewundern.

Das berühmteste Gemälde ist sicherlich der Bruderkuss von Dimitri Vrubel. Es zeigt den damaligen SED Chef Erich Honecker und sein Pendent in der ehemaligen Sowjetunion Leonid Breschnew, wie sie sich innig umarmen und zur Begrüßung auf den Mund küssen. Damals sollte mit einem solchen Bruderkuss eine innige Verbundenheit unter den sozialistischen Staaten gezeigt werden. Leonid Breschnew war auch einer der bekannt war für seine Vorliebe für den Bruderkuss. Damals gab es unzählige Witze darüber. Das Bild an der East Side Gallery entstand auf Basis eines Fotos vom 30. Jahrestag der DDR am 7. Oktober 1979, an dem der Bruderkuss aufgenommen wurde. Die Inschrift „Mein Gott, hilf mir, diese tödliche Liebe zu überleben“ entstand übrigens, weil sich Wrobel damals zwischen zwei Frauen entscheiden musste.

Hier erfährst du mehr über die East Side Gallery.

Bist du mit dem Bummel entlang der East Side Gallery fertig, geh zurück zur Warschauer Straße und steig in die Straßenbahn M10. Diese bringt dich zum Mauerpark.

Adresse, Öffnungszeiten und Tickets

Adresse

East Side Gallery , Mühlenstraße 3 – 100, 10243 Berlin

Öffnungszeiten und Tickets:

Die East Side Gallery ist 24h rund um die Uhr geöffnet und kostenfrei.

 

Der Mauerpark

Fahrzeit: 23 Minuten mit der Straßenbahn M10 bis Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark

Jeden Sonntag hast du im Mauerpark einen riesigen Trödelmarkt auf dem du Hausrat, Küchenutensilien, Bilder, Kleidung, Schallplatten von privaten aber auch gewerblichen Händlern findest. Auf dem Markt triffst du Berliner und Touristen gleichermaßen, aber auch Studenten oder Familien. Außerdem gibt es hier auch eine BBQ-Wiese und natürlich verschiedene Straßenkünstler.

Der Mauerpark erhielt seinen Namen übrigens, weil er zu DDR-Zeiten genau auf dem Grenzstreifen zwischen dem Ostberliner Bezirk Prenzlauer Berg und dem Westberliner Bezirk Gesundbrunnen lag. Hier kannst du auch noch einige Teile der Berliner Mauer anschauen, die heute als Fläche für bunte Graffitis herhält.

Ab 14:00 Uhr füllen sich dann die Ränge des Amphitheaters im Mauerpark. Denn hier kommt jeden Sonntag bei schönem Wetter Joe Hatchiban und startet mit seinem Mikrofon und den mitgebrachten Boxen auf seinem orangen Fahrrad die Karaoke Show. Und die solltest du dir auf gar keinen Fall entgehen lassen! Hunderte Menschen feiern die oft recht schrägen Sänger oder machen unmissverständlich deutlich, dass sie genug haben von dem derzeitigen Gesang. Ein tolles Spektakel! Also hol dir einen Drink, nimm im Amphitheater Platz und genieß die Show!

Habt ihr hier dann genug gesehen, gehört und gelacht geht es weiter zur Gedenkstätte Berliner Mauer.

Mauerpark © G. Steffen

Adresse

Gleimstraße 55, 10437 Berlin

 

Gedenkstätte Berliner Mauer

Fahrzeit: 3 Minuten mit der Straßenbahn M10 bis Bernauer Straße

Unser Sonntagsprogramm endet mit einem Besuch der Gedenkstätte Berliner Mauer hier an der Bernauer Straße. Die Gedenkstelle ist der zentrale Erinnerungsort an die deutsche Teilung. Sie befindet sich auf einem ehemaligen Grenzstreifen und du kannst hier sogar noch ein 70 m langes Originalteilstück der Grenzanlagen sehen. Auch ein Teilstück der Berliner Mauer findest du hier. Die Mauerstücke stammen allerdings von anderen Orten und wurden hier wieder errichtet. Außerdem gibt es auch eine Freiluftausstellung zu den Geschehnissen an der Bernauer Straße. Es gibt die Kapelle der Versöhnung, ein Dokumentationszentrum, das Fenster des Gedenkens, ein Besucherzentrum und eine kleine Ausstellung im S-Bahnhof Nordbahnhof.

Besonders interessant sind die Ereignisse, die sich hier an der Bernauer Straße 1961 abgespielt haben, als die Mauer gebaut wurde. Diese kannst du auf dem Außengelände in Form von Video, Audio und Texttafeln mit Bildern nachvollziehen. Auf der Bernauer Straße befanden sich nämlich viele Häuser auf ostdeutschem Boden, aber der Bürgersteig vor den Häusern war bereits in West-Berlin. Als nun die  Grenze geschlossen wurde sahen viele Bewohner keine andere Möglichkeit, als sich aus ihren Fenstern abzuseilen. So siehst du hier die Bilder von ganzen Familien die sich an notdürftig zusammengeknüpften Bettlaken aus ihren Fenstern stürzen. Kurz darauf ließ die DDR-Führung die Fenster dieser Häuser erst zumauern und später wurden die Häuser ganz abgerissen.

Außerdem kannst du in der Ausstellung auf den Außenanlagen auch von spektakulären Fluchten aus Ostberlin in den Westen lesen und hören. Hier an der Bernauer Straße waren es vor allem Tunnel, durch die die Menschen flüchten wollten. Zusätzlich kannst du dich hier über den Ausbau der Grenzanlagen informieren, über den Bau der Mauer selbst und natürlich über den kalten Krieg.

gedaenkstaette14©visitberlin Foto: Dagmar Schwelle 2016

Adresse, Öffnungszeiten und Tickets

Adresse

Bernauer Straße 111, 13355 Berlin

https://www.berliner-mauer-gedenkstaette.de

Öffnungszeiten:

Außenausstellung: Montag bis Sonntag 08:00 bis 22:00 Uhr

Besucherzentrum und Dokumentationszentrum: Dienstag bis Sonntag 10:00 bis 18:00 Uhr

Tickets:

Der Eintritt ins Außengelände, ins Dokumentationszentrum und auch ins Besucherzentrum ist frei.

Und so endet unsere Wochenend-Tour durch Berlin. Wir hoffen du konntest einige gute Tipps finden. Schreib uns gerne in den Kommentaren, ob noch Sachen fehlen, die du unbedingt an einem Wochenende in Berlin empfehlen würdest.

Ines
ines@berlin-city-game.com

Ich liebe Berlin! Als eine der wenigen waschechten Berliner möchte ich dir meine Stadt zeigen. In Ost-Berlin geboren und aufgewachsen schreibe ich hier nicht nur über die typischen Sehenswürdigkeiten Berlins sondern auch über die Berliner Mauer und vielleicht nicht so offensichtliche aber dennoch spannende Orte in der Stadt. Komm mit auf die Reise nach Berlin und lass uns gern einen Kommentar da!