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Berlins Top Sehenswürdigkeiten – der Alexanderplatz

Alexanderplatz mit Berliner Fernsehturm

Berlins Top Sehenswürdigkeiten – der Alexanderplatz

Den besten Überblick über Berlin gibt es auf dem Fernsehturm. Und gleich daneben liegt eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Berlins: der Alexanderplatz. Nach dem russischen Zaren Alexander dem Ersten benannt, war der „Alex“ wie ihn die Berliner nennen, ist er heute nicht nur Verkehrsknotenpunkt der Stadt mit zahlreichen Shopping Möglichkeiten, sondern auch ein beliebter Treffpunkt für viele Touristen, weil von hier aus viele Sehenswürdigkeiten zu Fuß zu erreichen sind.

Aber von vorne: der Alexanderplatz blickt nämlich auf eine lange Geschichte zurück, die bis ins 13. Jahrhundert reicht.

Vom Ochsenmarkt zum Zarenplatz

Da wo heute Weltzeituhr und Neptunbrunnen stehen, wurde damals ein Krankenhaus gegründet. 100 Jahre später ließen sich hier Siedler in ärmlichen Behausungen nieder. Weil der Platz direkt am Georgentor in der Berliner Stadtmauer lag wurde er damals einfach Platz vor dem Tor genannt. Traurige Berühmtheit erlangte er, weil in dieser Zeit der Galgen hier stand, an dem zahlreiche Todesurteile vollstreckt wurden.

Wusstest du dass der Alex mal ein Ochsenmarkt war? Wir auch nicht. Aber es stimmt: Wieder 200 Jahre später, im 17. Jahrhundert, wurde der Viehhandel innerhalb der Stadt verboten. Da Der Platz vor dem Tor außerhalb direkt an der Stadtgrenze lag, etablierte sich hier ein Viehhandel, der dem Platz den Namen „Ochsenmarkt“ einbrachte.  Später gab es hier auch einen Wochenmarkt und mit der Zeit entstand hier eine richtige Vorstadt mit rund 600 Familien die hier wohnten. Im Georgentor, das damals ein rechteckiger Turm war befand sich ganz oben das Stadtgefängnis.

Als der preußische König Friedrich I. nach seiner Krönung 1701 durch das Georgentor in Berlin einzog, wurde dieses in Königstor umbenannt. Die Vorstadt hieß nun Königsstadt. Nach dem siebenjährigen Krieg ließ der Alte Fritz hier eine Reit- und Exerzierhalle und einen Paradeplatz errichten.

Auf genau diesem Paradeplatz wurde 1805 der russische Zar Alexander I. empfangen. Friedrich Wilhelm III. ließ daher den Platz am 2. November des selben Jahres in Alexanderplatz umbenennen.

Die Königsstadt wuchs immer weiter, schon bald standen hier 4- und 5geschossige Gebäude, in denen vor allem Fabrikarbeiter wohnten. In dieser Zeit wurde übrigens auch der Stadtbahnhof Alexanderplatz errichtet, der schon damals dem heutigen Bahnhof Alexanderplatz sehr ähnlich sah. Damals gab es hier sogar Pferdeomnibuslinien die vor allem zum Potsdamer Platz führten.

Doch so richtig boomte der Alexanderplatz in den 1920er Jahren. Zu dieser Zeit entstanden hier große Warenhäuser, wie das berühmte Kaufhaus Tietze – ein Volkswarenhaus für die Berliner mit der damals längsten Kaufhausfassade der Welt.mAuch als Verkehrsknotenpunkt wurde der Alex immer bedeutender. Schon 1930 gab es hier 3 unterirdische U-Bahnlinien, Fern- und S-Bahn, Omnibusse und Straßenbahnen.

Auf dem Alex tobte in den 20ern das Leben: Schriftsteller schrieben Gedichte über ihn, Filme wurden hier gedreht, Leuchtreklamen machten die Nacht zum Tag und die legendäre Revue Total manoli wurde komponiert. 1930 entstanden dann das Berolinahaus und das Alexanderhaus.

Im Zweiten Weltkrieg wurden große Teile des Alexanderplatzes zerstört. Aber wie kam der Alex nun eigentlich zu seinem heutigen Aussehen?

Wie der Alexanderplatz sein heutiges Aussehen bekam

Für die Neugestaltung des Alexanderplatzes gab es 1964 einen Wettbewerb, den eines von sechs Kollektiven um die Architekten Schweizer, Tscheschner und Schulz. Ihnen verdanken wir einen heute fast autofreien Alex. Es entstanden die Karl-Liebknecht-Straße und die Grunerstraße mit dem Autotunnel. Die Rathausstraße wurde damals als Fußgängerzone umgestaltet. Zahlreiche Gebäude wurden in den Folgejahren abgerissen. Das Centrum Warenhaus (heute Kaufhof) und das Interhotel Stadt Berlin entstanden auf der nun riesigen Freifläche. Am Rande des Platzes wurden das Haus des Berliner Verlages, das Haus der Elektroindustrie, das Haus der Statistik und das Haus des Reisens errichtet – alle mit mindestens zehn Etagen. Mit der Errichtung des Brunnen der Völkerfreundschaft 1969 war die Umgestaltung des Alexanderplatzes im sozialistischen Sinne fertig gestellt.

Vorbild für den neuen Alexanderplatz war übrigens der Rote Platz in Moskau. Der Alex sollte zentraler Kundgebungsplatz werden. Die 125 Meter breite Karl-Marx-Alle diente als Aufmarschplatz. Egal ob 1. Mai oder die Feiern zum Jahrestag der DDR – die Bürger Ost-Berlins marschierten mehr oder weniger freiwillig von der Karl-Marx-Allee zum Alex.

1989 wurde am Alex Geschichte geschrieben. Hier trafen sich Hunderttausende um friedlich gegen das DDR-Regime zu demonstrieren. Diese Demonstrationen und Kundgebungen auf dem Alex waren Teil der friedlichen Revolution, die das SED Regime zum Umsturz brachten und schließlich zur Wiedervereinigung zweier deutscher Staaten führte.

Der Alexanderplatz heute

Auch heute noch bildet der Alexanderplatz das Zentrum Ost.

Nach der Wiedervereinigung wurde der Alex erneut umgestaltet. Die Fassade des Centrum Warenhauses wurde umgestaltet, das Berolinahaus saniert, die Straßenbahnlinie wurde wieder über den Alex geführt, der U-Bahnhof wurde denkmalgerecht saniert und der gesamte Alex wurde neu gepflastert.

Heute kannst du am Alexanderplatz auch wunderbar shoppen gehen. Im Alexa zum Beispiel mit mehr als 180 Geschäften, oder auch direkt in der Galleria Kaufhof oder bei C&A im Berolinahaus. Mitten auf dem Alex entstand die sogenannte Neue Mitte mit einem riesigen Saturn-Geschäft und weiteren kleineren Geschäften. Ein paar kleinere Läden findet man auch entlang der Rathausstraße. Hier gibt es außerdem ein Kino mit 9 Sälen und einige Restaurants und Bars.

In der Nähe vom Alexanderplatz

Gleich neben dem Alex findest du den Fernsehturm – eines der Wahrzeichen Berlins. In 38 Sekunden bringen dich die Fahrstühle in seinem Inneren nach oben auf 207 Meter Höhe und die dortige Aussichtsplattform. Eine Etage darüber gibt es sogar ein Restaurant, das sich um seine eigene Achse dreht. So kannst du beim Essen einen 360 Grad Blick über Berlin genießen.

Schlenderst du dann die Rathausstraße entlang, kommst du zum Roten Rathaus – bis heute sitzt hier Berlins Oberbürgermeister. Die Farbe hat übrigens nichts mit der politischen Gesinnung zu tun, sondern mit den Backsteinen die das Gebäude in eine rote Farbe tauchen.

Gleich daneben findest du den Neptunbrunnen – ein wunderschöner neobarocker Brunnen aus dem Ende des 19. Jahrhunderts.

Auch die Marienkirche ist hier zu erwähnen, denn sie ist die älteste Kirche Berlins.

Überquerst du die Spandauer Straße gelangst du zum Nikolaiviertel, dem ältesten Stadtviertel Berlins. Hier entstand Berlin. Und hier findest du auch heute noch die kürzeste Straße Berlins. Gerade einmal 16 Meter lang ist die Eiergasse im Nikolaiviertel. Außerdem kannst du hier in einer der typischen Berliner Gaststätten Berliner Hausmannskost probieren. Mutter Hoppe können wir empfehlen. Hier gibt es auch jeden Freitag und  Samstag Abend Live-Musik.

Zu guter Letzt ist der Alexanderplatz ein super Ausgangspunkt für deine Sightseeing Tour. Von hier aus kannst du schnell die wundervolle Straße Unter den Linden erreichen und diese bis zum Brandenburger Tor hinunter bummeln.

 

Wusstest du eigentlich…

…dass der Brunnen der Völkerfreundschaft auf dem Alexanderplatz zu Ostzeiten „Nuttenbrosche“ genannt wurde? Hier sammelten sich damals viele Prostituierte um die internationalen Gäste des Interhotels Stadt Berlin zu beglücken.

… dass es das unterirdische Toilettenhäuschen mitten auf dem Alex schon seit den 20er Jahren gibt? Dieses gehört nun der Wall AG, die das Häuschen für 750.000 Euro im Jahr 2007 modernisieren ließ.

…dass der Alexanderplatz 22.000 Quadratmeter groß ist?

… dass der Alex einer der gefährlichsten Plätze Deutschlands ist? 4.352 Straftaten wurden hier im letzten Jahr gezählt. Allerdings besteht der Großteil der Straftaten aus Ladendiebstählen. Als Besucher solltest du also wie überall vorsichtig sein, der Alex ist aber kein Platz zum Angst haben.

… dass den Alexanderplatz jeden Tag rund 360.000 Leute überqueren? Damit ist er einer der meistfrequentierten Plätze Europas.

ADRESSE:

Alexanderplatz, 10178 Berlin

ÖFFNUNGSZEITEN & TICKETS:

Der Alexanderplatz ist ein öffentlicher Platz und somit rund um die Uhr begehbar und kostenfrei.

SO KOMMST DU HIN:

S-Bahn

S3, S5, S7, S9 bis S- und U-Bahnhof Alexanderplatz

U-Bahn

U2, U5, U8 bis S- und U-Bahnhof Alexanderplatz

Tram

M2, M4, M5, M6 bis S- und U-Bahnhof Alexanderplatz

Bus

Bus: M48, 100, 200, N42 bis S- und U-Bahnhof Alexanderplatz / Memhardstraße oder Bus 248 bis S- und U-Bahnhof Alexanderplatz / Grunerstraße

Ines Bachmann
ines@berlin-city-game.com

Ich liebe Berlin! Als eine der wenigen waschechten Berliner möchte ich dir meine Stadt zeigen. In Ost-Berlin geboren und aufgewachsen schreibe ich hier nicht nur über die typischen Sehenswürdigkeiten Berlins sondern auch über die Berliner Mauer und vielleicht nicht so offensichtliche aber dennoch spannende Orte in der Stadt. Komm mit auf die Reise nach Berlin und lass uns gern einen Kommentar da!