20 Mai Die spannendsten Sehenswürdigkeiten entlang der Berliner Mauer
Um die spannendsten Sehenswürdigkeiten rund um die Berliner Mauern zu sehen, folgst du am besten dem Berliner Mauerweg. Das ist ein Fuß- und Radwanderweg auf dem ehemaligen Grenzverlauf der Berliner Mauer. Er ist 160 km lang und verläuft vor allem auf dem ehemaligen Postenweg der DDR Grenztruppen. An vielen Stellen entlang des Berliner Mauerweges siehst du Stehlen, die an bekannte Mauertote erinnern oder besondere Ereignisse mit Fotografien und Texten erklären. Außerdem gibt es in der Berliner Innenstadt das „Orientierungssystem Berliner Mauer“, das dir mit Karten und Hörstationen interessante Mauerreste vor Ort erklärt. Der gesamte Berliner Mauerweg ist ausgeschildert.
Die interessantesten Abschnitte des Berliner Mauerweges führen vom Nordbahnhof zum Potsdamer Platz und dann vom Potsdamer Platz bis zur Warschauer Straße. In dem folgenden Artikel stellen wir dir die spannendsten Sehenswürdigkeiten entlang der Berliner Mauer in diesen beiden Abschnitten vor.
Ach ja – Falls du mal Lust hast, die Berliner Mauer auf ganz andere Art zu entdecken, empfehlen wir dir wärmstens unser Berlin City Game. Damit hast du Escape Game, DDR-Wissen und bekannte und weniger bekannte Sehenswürdigkeiten rund um die Berliner Mauer in einem praktischen Spiel. Knifflige Rätsel zeigen dir den Weg durch die Stadt und das beste: du spielst mit wem du willst und wann du willst. Hier erfährst du mehr zum Berlin City Game.
Jetzt aber zu unserer Tour auf dem Mauerweg.
Der Nordbahnhof und die Gedenkstätte Berliner Mauer
Der Nordbahnhof war zu DDR-Zeiten ein sogenannter Geisterbahnhof. Die Westberliner U-Bahn fuhr hier mit einer Geschwindigkeit von 25 km/h durch ohne anzuhalten um dann wieder in den Westteil zu fahren. Auf den Bahnsteigen patrouillierten DDR-Grenzsoldaten. So wollte das DDR Regime verhindern, dass Ostdeutsche mithilfe der U-Bahn in den Westen fliehen konnten.
Heute erinnert die Ausstellung „Grenz und Geisterbahnhöfe im geteilten Berlin“ im Nordbahnhof an diese Ereignisse.
Direkt beim Verlassen des Nordbahnhofs liegt schon die Gedenkstätte Berliner Mauer vor dir. Die Gedenkstätte will an die deutsche Teilung erinnern und klärt über die Geschehnisse direkt hier an der Bernauer Straße aber auch in gesamt Berlin auf. Hier kannst du sogar einen originalgetreuen Grenzstreifen sehen. Der bestand ja nicht nur aus der Mauer, sondern es gab auch Wachtürme, Postenwege für die Grenzsoldaten, Signalzäune usw. Den besten Blick auf den Grenzstreifen hast du von dem Turm im Dokumentationszentrum aus. Hier erfährst du auch allerlei Interessantes aus dem Leben in der DDR, kannst dir Zeitzeugenberichte anhören und in Videos ansehen und dich über die Propagandamaßnahmen in der ehemaligen DDR informieren.
Dazu gibt es auf dem Gelände der Gedenkstätte Berliner Mauer ein riesiges Außengelände. In Ton-, Video- und Textaufnahmen werden dir hier zum Beispiel die Ereignisse, die sich direkt an der Bernauer Straße zugetragen haben, erklärt. Du siehst Videos von Menschen die sich aus ihren Häusern stürzen oder an notdürftig zusammen geknoteten Bettlaken aus ihren Fenstern abseilen, weil im Hausflur des Wohnhauses schon DDR-Volkspolizisten warten, sich der Bürgersteig vor dem Haus aber bereits in Westberlin befindet. Oft hat hier die Westberliner Feuerwehr versucht den Flüchtenden mit Sprungtüchern zu helfen.
Außerdem findest du auf dem Gelände der Gedenkstätte Berliner Mauer auch das Fenster des Gedenkens. Hier sind die Namen, Daten und Fotos der Menschen zu sehen, die bei einem Fluchtversuch an der Mauer ums Leben kamen.
Die Kapelle der Versöhnung wurde genau an dem Ort errichtet, an dem früher die Versöhnungskirche stand. Die evangelische Versöhnungsgemeinde hatte hier ihre Kirche, die aber seit dem Mauerbau 1961 im Todesstreifen lag und somit unerreichbar für ihre Gemeindemitglieder war. Daher wurde sie zum mahnenden Symbol der Teilung Deutschlands und Europas. Nach der Wiedervereinigung erhielt die Versöhnungsgemeinde ihr Kirchengrundstück zurück. Heute wird hier regelmäßig der Todesopfer an der Berliner Mauer gedacht.
ADRESSE:
Gedenkstätte Berliner Mauer
Bernauer Straße 111, 13355 Berlin
Tel: 030 – 46 79 86 666
SO KOMMST DU HIN:
S1, S2, S25, S26 bis Nordbahnhof
U8 bis Bernauer Straße
Tram 12, M8, M10 bis Nordbahnhof, Bernauer Straße oder Gedenkstätte Berliner Mauer
Bus: 247, M40 bis Nordbahnhof oder N8 bis Bernauer Straße
TICKETS:
Der Eintritt in die Gedenkstätte Berliner Mauer ist frei.
ÖFFNUNGSZEITEN:
Besucherzentrum und Dokumentationszentrum: Dienstag – Sonntag 10:00 Uhr – 18:00 Uhr
Ausstellung im Gedenkstättenareal: Montag – Sonntag 08:00 Uhr – 22:00 Uhr
Die East Side Gallery
Neben der Gedenkstätte kümmert sich die Stiftung Berliner Mauer seit 2018 auch um die East Side Gallery. Die East Side Gallery ist das längste noch erhaltene Teilstück der Berliner Mauer und eine tolle Open Air Galerie, die du auf deinem Berlin Trip unbedingt gesehen haben musst. Knapp 120 Künstler haben sich hier auf 1,3 km Länge verewigt. In ihren Werken beschäftigen sie sich mit den Ereignissen rund um die Wiedervereinigung und den Mauerfall. Im Jahr 2009 musste die East Side Gallery umfangreich saniert werden, rund 100 der 120 Künstler haben ihre Werke erneut aufgezeichnet. Dabei ist die East Side Gallery eigentlich ein Teil der Hinterlandmauer die damals den Westberliner Bezirk Kreuzberg vom Ostberliner Bezirk Friedrichshain trennte. Die eigentliche Grenze war die Spree.
An der East Side Gallery findest du so berühmte Werke wie den „Bruderkuss“ zwischen dem ehemaligen DDR Staatschef Erich Honecker und seinem sowjetischen Pendant Leonid Breschnew – damals eine Geste, die eine besonders innige Freundschaft zwischen den Staaten demonstrieren sollte. Aber auch der Trabbi, der durch die Mauer zu brechen scheint von Birgit Kinder ist eines der berühmten Gemälde.
Hinter der East Side Gallery ist am Spreeufer eine große Rasenfläche entstanden, auf der es sich wunderbar in der Sonne relaxen und die vorbeifahrenden Schiffe beobachten lässt.
Falls du mehr über die East Side Gallery erfahren willst lies unseren Artikel hier.
ADRESSE:
East Side Gallery , Mühlenstraße 3 – 100, 10243 Berlin
ÖFFNUNGSZEITEN & TICKETS:
Die East Side Gallery ist 24h rund um die Uhr geöffnet und kostenfrei. Wer geführte Touren buchen möchte, kann dies am besten hier tun.
SO KOMMST DU HIN:
S3, S5, S7, S9, S75 bis S-Bahnhof Warschauer Straße
U1, U3 bis U-Bahnhof Warschauer Straße
Tram M10 bis S- und U-Bahnhof Warschauer Straße
Bus 300, 347 oder N1 bis S- und U-Bahnhof Warschauer Straße
Der Checkpoint Charlie
Der Checkpoint Charlie ist der wohl bekannteste ehemalige Grenzübergang zwischen dem Ostberliner Bezirk Mitte und dem Westberliner Bezirk Kreuzberg. Seinen Namen hat der Checkpoint Charlie übrigens aus dem internationalen Buchstabieralphabet.
An diesem Grenzübergang durfte allerdings nicht jedermann von einer Seite auf die andere Seite Berlins wechseln. Der Checkpoint Charlie war ausschließlich für Ausländer, Angehörige des Militärs und Diplomaten. Traurige Berühmtheit erlangte der Checkpoint am 20. Oktober 1961, als sich sowjetische und amerikanische Panzer gefechtsbereit gegenüberstanden. Drei Tage hielt dieser Zustand an, dann zogen die Panzer wieder ab. Der kalte Krieg war auf seinem Höhepunkt.
Der Checkpoint Charlie war aber auch Schauplatz spektakulärer Fluchten aus dem ehemaligen Ostberlin. Hier versuchten Ostdeutsche unter dem Stacheldraht und den Zäunen hindurchkriechend in den Westen zu gelangen, mit einem Sportwagen durch die Grenze hindurch zu rasen oder einfach zu rennen. Einige der Fluchten gelangen sogar. Aber hier wurde auch Peter Fechter erschossen, der vor den Augen der westdeutschen Polizisten verblutete.
Heute gibt es am Checkpoint Charlie viele verschiedene Einrichtungen die über den Grenzübergang, die Fluchten die sich hier ereigneten und die allgemeinen politischen Geschehnisse informieren. Im Museum am Checkpoint Charlie erfährst du viel über alle möglichen Arten der Flucht in den Westen. Die Blackbox Kalter Krieg beschäftigt sich mehr mit den politischen Ereignissen am Checkpoint Charlie und das Assisi Panorama veranschaulicht dir das Leben mit der Mauer.
Mehr zum Checkpoint Charlie erfährst du hier.
ADRESSE:
Friedrichstraße 43 – 45, 10117 Berlin
SO KOMMST DU HIN:
U6 bis U Bahnhof Kochstraße Checkpoint Charlie oder U2 bis Stadtmitte und dann noch ca. 400 Meter laufen
Bus M29 bis U Bahnhof Kochstraße Checkpoint Charlie oder Bus M48 bis Stadtmitte / Leipziger Straße
ÖFFNUNGSZEITEN & TICKETS:
Kein Eintritt, keine Öffnungszeiten, einfach hingehen, wann du Lust hast.
Der Potsdamer Platz
Der Potsdamer Platz war zu Zeiten der DDR Grenzstreifen und daher nach dem Mauerfall eine riesige leere Brachfläche. Hier entstand nach 1990 eines der modernsten Quartiere Berlins. Herzstück ist der Marlene Dietrich Platz mit der Spielbank, dem Theater am Potsdamer Platz, dem Bluemax und dem Grand Hyatt Berlin. Aber du kannst hier auch einige Mauerreste besichtigen. Die letzten originalen Mauerstücke wurden hier zwar 2008 abgerissen, sechs Teilstücke stellte man aber dann nachträglich vor dem Eingangsbereich des Bahnhofs Potsdamer Platz wieder auf. Leider sind die Mauerteile hier am Potsdamer Platz über und über mit Kaugummis beklebt. Einen wirklichen Grund hierfür kann keiner nennen, Fakt ist aber, dass das Entfernen der Kaugummis von den Mauerteilen die Bemalung darunter komplett zerstören würde. Wenn du also hier unterwegs bist, reihe dich bitte nicht in die Kaugummikleber ein.
Neben den Mauerresten am Potsdamer Platz kannst du gleich um die Ecke noch ein echtes Relikt aus Auszeiten besichtigen: einen Wachturm des Typs „BT 6“.
ADRESSE:
Potsdamer Platz, 10785 Berlin
SO KOMMST DU HIN:
S1, S2, S25, S26 bis Bahnhof Potsdamer Platz
U2 bis Potsdamer Platz
Bus: 200, 300, M41, M48, M85, N2 bis U- und S-Bahnhof Potsdamer Platz
TICKETS:
Der Potsdamer Platz kann kostenfrei besucht werden…
ÖFFNUNGSZEITEN:
…und ist auch immer geöffnet.
Der Wachturm an der Erna-Berger-Straße
Mit einem sogenannten „Rundblickbeobachtungsturm“ konnte man zu DDR-Zeiten den Grenzstreifen überwachen und auch das Gelände am „Haus der Ministerien“ (heute Bundesministerium für Finanzen). Mehr als 200 solcher Türme gab es entlang der Berliner Grenze im Jahr 1989. Der hier in der Nähe vom Potsdamer Platz wurde im Jahr 1971 errichtet das Schussfeld reichte bis zum Tiergarten und zum Brandenburger Tor. Oben im Turm saßen rund um die Uhr zwei Grenzsoldaten, die jeweils 8 Stunden Schichten schoben.
Im Jahr 2001 wurde der Wachturm unter Denkmalschutz gestellt, 2011 wurde er renoviert. Heute kannst du den Turm besichtigen und – oben angekommen – wie damals die Grenzsoldaten durch die kleinen Fensterluken schauen.
ADRESSE:
Erna-Berger-Straße, 10117 Berlin
SO KOMMST DU HIN:
Der Wachturm befindet sich nur 5 Minuten zu Fuß vom Potsdamer Platz entfernt.
TICKETS:
der Eintritt kostet 3,50 €
ÖFFNUNGSZEITEN:
Montag bis Sonntag 11:00 bis 17:00 Uhr
Der Platz des 9. November 1989
Direkt an der Bösebrücke liegt der Platz des 9. November 1989, wohl einer der geschichtsträchtigsten Plätze in dieser Liste. Hier befand sich zu DDR-Zeiten der Grenzübergang Bornholmer Straße. Am Abend des 9. November 1989 war dies der erste Grenzübergang an der Berliner Mauer, an dem der Schlagbaum geöffnet wurde. An jenem Abend hielt der Grenzsoldat Harald Jäger den Druck der DDR-Bürger, die sich zu tausenden vor dem Grenzübergang gesammelt hatten und ihre Ausreise forderten, nicht mehr Stand und öffnete um 23:29 Uhr eigenmächtig und entgegen der Befehlslage den Schlagbaum und ließ sämtliche Passkontrollen einstellen. Damit wurde der Grenzübergang Bornholmer Straße zur ersten Stelle, an der die Berliner Mauer geöffnet wurde. Die anderen Grenzübergänge folgten danach noch in derselben Nacht.
In Erinnerung an dieses Ereignis wurde hier der Platz des 9. November 1989 nach dem Mauerfall eingerichtet. Hier sieht man noch Teile der einstigen Hinterlandsicherungsmauer. Mehr als 100 Zierkirschenbäume säumen hier den Mauerweg. Außerdem gibt es eine Ausstellung, die dir die Hintergründe zum 9. November in der deutschen Geschichte, der friedlichen Revolution in der DDR, den Grenzanlagen und natürlich zum Grenzübergang Bornholmer Straße veranschaulicht.
ADRESSE:
Bösebrücke, Bornholmer Straße 70, 13359 Berlin
SO KOMMST DU HIN:
S1, S2, S8, S25, S26, S85 bis Bornholmer Straße
Tram 50, M13 bis S-Bahnhof Bornholmer Straße
TICKETS:
Auch der Platz des 9. November 1989 kann kostenfrei besucht werden…
ÖFFNUNGSZEITEN:
…und ist auch immer geöffnet.
Der Mauerpark
Dort wo heute der Mauerpark ist, befand sich zu DDR-Zeiten der Grenzstreifen der Berliner Mauer. Hier wurde der Westberliner Stadtteil Wedding vom Ostberliner Stadtteil Prenzlauer Berg getrennt. Nach der Wiedervereinigung wurde der Mauerstreifen dort zu einer öffentlichen Grünfläche und exakt fünf Jahre nach Mauerfall, nämlich am 9. November 1994, eröffnete der Mauerpark offiziell nach einigen Umbauarbeiten.
Hier kannst du noch einen 300 m langen Rest der Hinterlandsicherungsmauer, die auf dem damaligen Todesstreifen stand, besichtigen. Heute ist dieser Teil der Mauer ein beliebtes Objekt von Graffitikünstlern. Im Mauerpark triffst du Berliner und Neu-Berliner, Besucher, Kreative und Menschen aus aller Welt.
Ein Besuch im Mauerpark lohnt sich besonders an den Wochenenden. Sonntags findet hier ein toller Flohmarkt statt, bei dem du das berühmte Berliner Lebensgefühl hautnah miterleben kannst. Kaufen kannst du hier so ziemlich alles-von Vinylplatten über Hausrat bis hin zu Klamotten und Fahrrädern. Zahlreiche Straßenmusiker und Künstler zeigen auf dem Markt ihre Darbietungen. Jeden Sonntagnachmittag ab 15:00 Uhr gibt es im Amphitheater Live-Karaoke. Berliner und vor allem Touristen geben hier ihre Lieblingslieder zum Besten. Ein wirklich schräges Spektakel, das du auf keinen Fall verpassen darfst.
ADRESSE:
Bernauer Straße 63-64,1 3355 Berlin
ÖFFNUNGSZEITEN:
Der Mauerpark ist immer geöffnet. Am interessantesten ist aber der Sonntag mit Flohmarkt und im Sommer auch mit Karaoke.
SO KOMMST DU HIN:
U2 bis Eberswalder Straße und dann 5 Minuten Fußweg
Tram M10, M1, 12 bis U-Bahnhof Eberswalder Straße
Bus N2 bis U-Bahnhof Eberswalder Straße
Das Brandenburger Tor
Das Brandenburger Tor ist sicherlich DAS Symbol der deutschen Teilung und Wiedervereinigung und darf auf unserer Liste der Sehenswürdigkeiten entlang der Berliner Mauer natürlich auf gar keinen Fall fehlen. Dabei hat das Brandenburger Tor schon lange vor dem Bau der Mauer eine bewegende Geschichte erlebt. Es ist das einzige erhaltene von 18 Berliner Stadttoren und bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges verband man vor allem das Ende der napoleonischen Herrschaft mit dem Bauwerk. Sogar die Quadriga hatte Napoleon schon einmal entwendet um sie in seinem Museum in Paris auszustellen.
Im kalten Krieg stand das Brandenburger Tor direkt an der Grenze zwischen Ostberlin und Westberlin. Die Berliner Mauer verlief direkt an der Ostseite des Tores und machte so für 28 Jahre ein Hindurchlaufen oder -fahren unmöglich. Im Juni 1987 sprach der US-amerikanische Präsident Ronald Reagon den berühmten Satz 2Mr. Gorbachev, open this gate! Mr. Gorbachev, tear down this wall!“ („Herr Gorbatschow, öffnen Sie dieses Tor! Herr Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer ein!“)
Unvergessen sind die Bilder jubelnder Menschen auf der Berliner Mauer am Brandenburger Tor in der Nacht des 9. Novembers 1989. Am 22. Dezember 1989 wurde das Brandenburger Tor unter dem Jubel von mehr als 100.000 Menschen wieder geöffnet.
Leider zeigte sich nach der Wende, dass die Quadriga demontiert und restauriert werden musste. Auch das Tor an sich wurde 22 Monate lang restauriert und am 3. Oktober 2002 feierlich wieder enthüllt. Im selben Jahr wurde das Tor dann komplett für den Verkehr gesperrt. Lediglich Fußgänger können es noch durchqueren.
Im nördlichen Torhaus befindet sich der Raum der Stille, ein Ort der stillen Einkehr inmitten der Großstadthektik. In dem anderen Torhaus findest du die Berlin Touristinfo.
ADRESSE:
Pariser Platz, 10117 Berlin
SO KOMMST DU HIN:
S Bahn S1, S2, S25, S26 bis Brandenburger Tor
U55 bis Brandenburger Tor
Bus 147 und Bus 100 bis S+U Bahnhof Brandenburger Tor
TICKETS & ÖFFNUNGSZEITEN:
Das Brandenburger Tor ist ein öffentliches Gebäude und daher rund um die Uhr geöffnet und zudem kostenfrei.
Der Invalidenfriedhof
Der Invalidenfriedhof in Berlin Mitte gehört zu den ältesten Friedhöfen der Stadt. Durch ihn verlief zu Zeiten der DDR ein Teil der Berliner Mauer. Durch den Mauerbau quer durch den Friedhof wurden weite Teile des Invalidenfriedhofs zerstört. Die Besucher des Friedhofs erhielten nur mit Berechtigungsmarken Einlass. Die alte Friedhofsmauer nutzte man als vordere Grenzmauer und setzte einfach einen Zaun auf sie auf. Quer durch verschiedene Grabfelder wurde ein Todesstreifen mit Wachtürmen, Kontrollstreifen, Lichttrasse, einer Laufanlage für Hunde und natürlich ein Postenweg angelegt. Grabsteine auf dem Grenzstreifen wurden kurzerhand entfernt. Im Jahr 1967 war ungefähr ein Drittel des gesamten Friedhofs eingeebnet.
Leider gab es hier aber auch mindestens vier Mauertote. Der wohl dramatischste ist der von Peter Göring. Der 14-jährige Schüler Wilfried Tews wollte am 23. Mai 1962 in den Westen fliehen. DDR Grenzsoldaten schossen auf den im Kanal schwimmenden Schüler. Westberliner Polizisten wollten Tews helfen und erwiderten das Feuer. Ein Querschläger traf dabei den Gefreiten der Grenztruppen Peter Göring tödlich. Der Schüler konnte von Westberliner Polizisten gerettet werden, trug aber bleibende Schäden davon. Unterdessen wurde Göring als Märtyrer in der DDR gefeiert.
Heute kann man hier auf dem Friedhof noch erhaltene Abschnitte der Hinterlandmauer sehen. Der ehemalige Postenweg blieb erhalten und ist heute Teil des Berliner Mauerwegs.
Gleich in der Nähe, in der Kieler Straße 2, findest du die Gedenkstätte Günter Litfin. Er war das erste Todesopfer an der Berliner Mauer. Bis zum Bau der Mauer am 13. August 1961 arbeitete Günter Litfin in Westberlin. Plötzlich konnte er über Nacht seinen Arbeitsplatz nicht mehr erreichen und war zudem auch nicht wirklich vom politischen System der DDR überzeugt. Also versuchte er zu fliehen. Nur acht Tage nach dem Bau der Mauer versuchte er durch den Humboldthafen nach Westberlin zu schwimmen. Ostberliner Transportpolizisten eröffneten das Feuer und trafen Günter Litfin tödlich. Heute kannst du hier den damaligen Wachturm der Volkspolizei besichtigen. Hier liefen damals sämtliche Informationen zusammen und hier war die Alarmgruppe untergebracht, die gegen Flüchtlinge eingesetzt wurde.
ADRESSE:
Scharnhorststraße 31,10155 Berlin
SO KOMMST DU HIN:
U6 bis Schwarzkopfstraße
Bus 120, N20 bis Habersaathstraße
TICKETS:
Da es sich hier um einen Friedhof handelt, ist der Eintritt frei.
ÖFFNUNGSZEITEN:
Mai bis September Samstag und Sonntag von 10:00 bis 16:00 Uhr