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Die Top Sehenswürdigkeiten in Berlin: Kurfürstendamm und Gedächtniskirche

Kudamm Berlin

Die Top Sehenswürdigkeiten in Berlin: Kurfürstendamm und Gedächtniskirche

Flaniermeile, Gedenkort und Luxus-Shops – bis der Kurfürstendamm in Berlin zur 3,5 Kilometer langen Flaniermeile wurde, die er heute ist, machte der Prachtboulevard einiges mit.

Im 16. Jahrhundert als Reitweg für den Kurfürsten Joachim II angelegt, dann von Otto von Bismarck zum Prachtboulevard ausgebaut wurde der Kudamm später durch seine Theater und Restaurants zum Sinnbild der goldenen 20er. Im 2. Weltkrieg wurde ein Großteil der Bebauung zerstört. Nach dem Bau der Mauer in Berlin entwickelte sich hier am Kudamm die City West mit zahlreichen Geschäften, Restaurants und Attraktionen. Eine bewegte Geschichte, von der du jetzt mehr erfährst.

Vom Reitweg zur Flaniermeile – die Geschichte des Kurfürstendamm

Im Jahr 1542 wurde unter Kurfürst Joachim II ein Dammweg vom Berliner Stadtschloss zum Jagdschloss Grunewald angelegt, weil das Jagdrevier im Tiergarten zu klein geworden war und somit ein neues im Grunewald geschaffen wurde. Und hierhin brauchte man schließlich einen Reitweg.

Zu Bismarcks Zeiten sollte der Kurfürstendamm dann eigentlich wie viele andere Straßen zur gehobenen Wohngegend ausgebaut werden. Dagegen aber sträubte sich Otto von Bismarck und ließ den Weg statt dessen zu einem 53 Meter breiten Prachtboulevard ausbauen. 1883 hatte man alle finanziellen Mittel für den Ausbau zusammen und die Arbeiten konnten beginnen. Am 5. Mai 1886 wurde die Dampfstraßenbahn vom Zoologischen Garten bis Halensee eröffnet – die offizielle Geburtsstunde der Prachtstraße.

Der Kurfürstendamm entwickelte sich in den folgenden Jahren immer mehr zur Vergnügungsmeile, er wurde zum Kulturellen Zentrum des Berliner Westens. Es gab Einkaufmöglichkeiten, Cafés, Bars, einen Vergnügungspark. Damals zählten das Café des Westens, der Lunapark und die Kakadu Bar zu den „angesagtesten Clubs“ der Gegend. Viele bekannte – oft jüdische – Fotografen hatten sich hier nieder gelassen. Der Kurfürstendamm entwickelte sich zum Synonym der goldenen 20er.

Doch dunkle Zeiten kündigten sich an. 1931 kam es erstmals zu antisemitischen Übergriffen auf dem Ku´Damm. Die Kurfürstendamm-Krawalle wiederholten sich 1935 nochmals. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde durch die Vertreibung und Ermordung der Juden, die das Erscheinungsbild des Ku´Damm mitgeprägt hatten, der alte Geist ausgelöscht.

Im 2. Weltkrieg wurden dann auch noch große Teile durch Luftangriffe zerstört.

Doch schon wenige Jahre nach Kriegsende war der Prachtboulevard wieder aufgebaut und wurde immer mehr zum wirtschaftlichen Zentrum des Berliner Westens.

Nach dem Fall der Mauer 1989 zog es viele Ostberliner zuerst auf den Ku´Damm. Zehntausende strömten zu Fuß oder mit dem Trabi auf den Prachtboulevard um endlich einmal den Westen zu sehen. Anwohner und Geschäfte verteilten Kaffee, Obst und Getränke an die Ostberliner.

In den Folgejahren sank jedoch die Bedeutung des Kurfürstendamms – das Interesse lag mehr auf der alten Mitte – Unter den Linden. Auch der neu gebaute Potsdamer Platz trug dazu bei. Schon bald mussten viele alteingesessene Kinos und Cafés schließen.

Dafür entstanden neue imposante Hotels und es gab immer mehr exklusive Geschäfte. So findet man hier heute Läden wie Versace, Louis Vuitton, Chanel oder Prada.

Der Kurfürstendamm heute: Shopping und Sightseeing

Der Glanz des Kurfürstendamms kehrte – wenn auch anders als damals – bald zurück. Es entstanden neue imposante Hotels und es gab immer mehr exklusive Geschäfte. So findet man hier heute Läden wie Versace, Louis Vuitton, Chanel oder Prada. Falls du dir schon immer mal von Star-Friseur Udo Walz die Haare schneiden lassen wolltest bis du am Kurfürstendamm 32 richtig. Übrigens gibt es am Kurfürstendamm nicht nur die teuren Marken. Mit mehr als 200.000 Quadratmetern Verkaufsfläche ist die Prachtstraße der größte Berliner Einzelhandelsstandort.

Wenn du aber schon mal hier bist, lass dir auf keinen Fall das KaDeWe, das Kaufhaus des Westens, am Wittenbergplatz entgehen. 1907 gegründet brannte es im 2. Weltkrieg aus und wechselte insgesamt sieben Mal den Mutterkonzern. Auf 8 Etagen findest du hier nicht nur jede Menge gehobene Mode, Schmuck, Kosmetikartikel, Bücher und Geschirr, sondern auch einen Restaurantbereich in der siebten Etage. Auf jeden Fall solltest du einen Abstecher in die sechste Etage machen – hier findest du die Feinschmeckerabteilung. Insgesamt 500 Menschen arbeiten hier – von Köchen über Konditoren bis hin zu Bäckern. Es gibt 34.000 verschiedene internationale Delikatessen und Feinkostartikel, 3.400 Weinsorten und 1.300 Käsesorten zu kaufen.

Der Kurfürstendamm mündet an der Gedächtniskirche direkt in den Tauentzien. Hier findest du unzählige Filialen vieler bekannter Marken. Marken wie Adidas und Nike haben hier ihre Flagship Stores. Die Tauentzienstraße ist die meist frequentierte Straße in ganz Berlin – mehr als 10.000 Passanten werden hier innerhalb von 2 Stunden an den Wochenenden gezählt.

Dort wo der`Tauentzien anfängt, steht die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, von uns Berlinern auch gern „Hohler Zahn“ genannt. Als die Gedächtniskirche 1895 eröffnet wurde, hatte sie mit 113 Metern den höchsten Kirchturm der Stadt. Die Kirche wurde unter Wilhelm II. In Gedenken an seinen Großvater Wilhelm I. erbaut. 1943 wurde sie bei einem Bombenangriff zum Teil zerstört. Seitdem ragt der 68 Meter hohe Turm oder besser was davon noch übrig ist, als Mahnmal für den Frieden in die Luft. Auch die Eingangshalle ist noch erhalten geblieben und kann besichtigt werden. Egon Eiermann entwarf in den frühen 1960er Jahren die die Neue Kirche, den neuen Turm und die neue Gemeindekapelle. Er wollte den alten Turm dafür sogar abreißen, was aber zu lautstarken Protesten unter den Berlinern führte. Die Wände der von Eiermann neu gebauten Gebäude bestehen aus mehr als 20.000 kleinen blauen Glasfenstern, die das Licht im Inneren der Kirche in ein blaues Meer tauchen. Die Farbe ist übrigens nicht einfach so gewählt – blau steht für die Versöhnung und ist somit Ausdruck gegen Krieg und Zerstörung.

Gleich neben der Gedächtniskirche geht es weiter mit dem Shopping-Marathon.  Hier wurde 2014 die Concept Shopping Mall eröffnet. Seinen Namen hat das Bikinihaus übrigens, weil hier in der Nachkriegszeit Damenoberbekleidung produziert wurde – einer der wichtigsten Industriezweige dieser Zeit. Das Bikinihaus hat übrigens auch eine 7000 Quadratmeter große Dachterrasse die frei zugänglich ist. Gleich nebendran in dem kleinen Hochhaus befindet sich das 25hour Hotel – eines der angesagtesten wenn auch nicht so ganz preiswerten Hotels Berlins. In der 10. Etage findest du die Monkey Bar – eine stylische Bar mit Terrasse und Blick auf den Kurfürstendamm, die Gedächtniskirche und die Budapester Straße.

Und sonst so? Sehenswertes in der Nähe vom Kurfürstendamm Berlin

Das große Elefantentor markiert den Eingang: Der Zoo Berlin ist der älteste noch bestehende Zoo Deutschlands. Er ist mit seinen 33 Hektarn eher klein, allerdings sind hier mehr als 20.000 Tiere aus 1.400 Arten zu sehen. Besonders berühmte „Einwohner“ des Berliner Zoos sind Fatu das Gorilla-Mädchen, der älteste Gorilla der in menschlicher Obhut lebt,  die Pandabären Meng Xiang und Meng Yuan, die Flusspferde Knautschke und Bulette, die Giraffe Rieke und natürlich Knut der Eisbär, der hier von seinem Pfleger Thomas Dörflein per Hand aufgezogen wurde. Gleich neben dem Zoo Berlin gibt es auch ein Aquarium, in dem du neben Fischen auch Reptilien, Amphibien und Insekten sehen kannst.

Solltest du gerade in der Weihnachtszeit am Ku´damm sein, kannst du die tolle Weihnachtsbeleuchtung hier genießen. So gut wie alle Bäume sind mit Lichterketten geschmückt und ein Weihnachtsmarkt rund um die Gedächtniskirche mit vielen kleinen Buden versetzt dich in Weihnachtsstimmung.

Wußtest du eigentlich…

… dass das Mehl für die Bäckerei Lenôtre in der Feinkostetage des KaDeWe im Keller lagert und über Rohre direkt in die 7. Etage gepumpt wird? Es wird übrigens auch direkt aus Frankreich importiert.

…dass die damals 8 Jahre alte Marlene Dietrich 1909 in das Haus in der Tauentzienstraße 13 einzog?

… dass am Kurfürstendamm die niedrigsten (1-9) und die höchsten Hausnummern (238-264) fehlen? Das ist so weil diese in den 20er Jahren der Budapester Straße zugeordnet wurden. Die Nummer 87-89 hat es nie gegeben, hier wurde der Lehniner Platz gebaut.

…dass es am Joachimsthaler Platz noch ein altes Relikt aus den 50er Jahren gibt? Hier hängt noch eine alte Verkehrskanzel, von der aus Polizisten damals die Ampeln am Platz von Hand geschaltet haben. Heute steht die Verkehrskanzel unter Denkmalschutz.

Adressen, Öffnungszeiten und Tickets

Geschäfte der Luxus-Marken

am Kurfürstendamm sind vorrangig in den höheren Hausnummern angeordnet, zum Beispiel:

Louis Vuitton: Kurfürstendamm 185

Versace: Kurfürstendamm 193-194

Chanel: Kurfürstendamm 188-189

Prada: Kurfürstendamm 186

Gucci: Kurfürstendamm 190-192

Bikini Berlin

Budapester Straße 38 – 50, 10787 Berlin

Öffnungszeiten Shops & Boxes:

Montag – Samstag 10:00 Uhr – 20:00 Uhr

Zugang zur Concept Shopping Mall:

Montag – Samstag 09:00 Uhr – 21:00 Uhr

25hour Hotel & Monkey Bar

Budapester Straße 40, 10787 Berlin

Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche

Breitscheidplatz, 10789 Berlin

Öffnungszeiten der Kirche:

Täglich von 09:00 Uh bis 19:00 Uhr (während der Gottesdienste, Andachten und Konzerte sind Besuche nicht möglich)

Öffnungszeiten der Gedenkhalle:

Montags bis Freitags 10:00 Uhr – 18:00 Uhr

Samstags: 10:00 Uhr – 17:30 Uhr

Sonntags: 12:00 Uhr – 17:30 Uhr

Hier werden kostenfreie geführte Touren angeboten, die 3 bis 7 Mal täglich starten. Die Zeiten findest du hier. Die Führungen finden auf Deutsch statt, auf Wunsch wird aber auch Englisch angeboten.

Kaufhaus des Westens (KaDeWe)

Tauentzienstraße 21-24, 10789 Berlin

Öffnungszeiten:

Montags bis Donnerstags: 10:00 Uhr – 20:00 Uhr

Freitags: 10:00 Uhr – 21:00 Uhr

Samstags: 09:30 Uhr – 20:00 Uhr

 

SO KOMMST DU HIN:

Willst du gleich rein ins Shopping-Getümmel, dann fahr am besten bis zum Zoologischen Garten. Hier sind auch Breitscheidplatz und Gedächtniskirche nicht weit.

S-Bahn S3, S5, S7, S9 bis Zoologischer Garten

U-Bahn U2, U3, U9 bis Zoologischer GartenU55 bis Bundestag

Bus 100, 109, 110, 200, 204, 245, 249, A05, M45, M46, M49, N1, N2, N9, N10, N26, X9, X10, X34

 

Ines
ines@berlin-city-game.com

Ich liebe Berlin! Als eine der wenigen waschechten Berliner möchte ich dir meine Stadt zeigen. In Ost-Berlin geboren und aufgewachsen schreibe ich hier nicht nur über die typischen Sehenswürdigkeiten Berlins sondern auch über die Berliner Mauer und vielleicht nicht so offensichtliche aber dennoch spannende Orte in der Stadt. Komm mit auf die Reise nach Berlin und lass uns gern einen Kommentar da!